7 hoch2 | Festival für zivile Auftragskunst
Festival mit wissenschaftlicher Begleitung, gemeinsam mit Sandra Chatterjee, Stadtraum Salzburg, Salzburg 2016/17
„7hoch2 ist kein klassisches Festivalformat oder Kulturprojekt. Vielmehr soll ein Prozess initiiert werden, der an der Schnittstelle von Kunst, kultureller Teilhabe und konkreten Anliegen der Bevölkerung Impulse für eine partizipative Stadtentwicklung schafft.“(Siglinde Lang/Sandra Chatterjee)
Wie kann Kunst zu einer gemeinschaftlichen Ressource in der Mitgestaltung des eigenen lokalen Umfeldes gemacht werden? Wie kann Kunst und Bürgerschaft neu (zusammen) gedacht werden? Wie kann ein öffentlicher Prozess gestartet werden, der künstlerisches, zivilgesellschaftliches und kulturwissenschaftliches Wissen zusammenführt? Wie kann der Stadt- als Lebensraum zu einer kulturellen (Ver)Handlungszone gemacht werden? Wie kann – konkret im und für den Stadtraum Salzburg – Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit für zivilgesellschaftliche Anliegen geschaffen werden – und inwiefern kann Kunst dazu einen Beitrag leisten?
Ausgangspunkt von 7hoch2//Festival für zivile Auftragskunst waren diese Fragestellungen, die wir konkret mit dem Stadtraum Salzburg und vor allem mit den Alltagserfahrungen und Beobachtungen der Bürger*innen zu verbinden gesucht: Intention von 7hoch2 war, ein neuartiges (kleines) Festivalformat für den Stadt –als Lebensraum zu schaffen, das an der Schnittstelle von Zivilgesellschaft, bürgerlichem Engagement, kollaborativer Stadtentwicklung und künstlerischen Prozessen verankert ist: Für konkrete zivile Anliegen sollte– mittels künstlerisch-kreativer Verfahren und Prozesse - Sichtbarkeit geschaffen und ein Impuls für Veränderungen gesetzt werden.
Bürger*innen verstehen wir als Expert*innen, wenn es darum geht, das eigene urbane Lebensumfeld zu gestalten: Sie wissen oft sehr genau, wo Veränderungen notwendig sind und welche Erneuerungen sie sich für `ihre´ Stadt, für den eigenen Stadtteil, wünschen. Oft mangelt es jedoch an dem Impuls, (selbst) aktiv zu werden. Zumeist fehlen auch das notwendige Wissen und die erforderlichen Werkzeuge, um Prozesse des Wandels zu initiieren und zu realisieren: Wie kann das Bedürfnis nach Veränderung artikuliert werden? Welche Organisationsformen braucht es, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf Orte der Veränderung zu lenken? Wie kann das eigene, zivile Potential für urbane Transformationsprozesse genutzt und angewendet werden?
Die Intention von 7hoch2 war, diesem zivilen Potential für urbane Transformationsprozesse nicht nur eine öffentliche Plattform zu geben, sondern auch Expert*innentum zu multiplizieren: Denn die gestellten „Handlungsanweisungen“ wurden kollaborativ in künstlerischen Prozessen umzusetzen gesucht: Sieben Salzburger Kunstschaffende, ihrerseits Expert*innen aus unterschiedlichen künstlerischen Praxisfeldern, begleiteten sieben Bürger*innengruppen bei der Umsetzung einer von sieben ausgewählten Aufgabenstellungen: Welches Handlungsspektrum eröffnet die konkrete Handlungsanweisung? Wie kann die Handlungsanweisung als künstlerischer Prozess umgesetzt werden? Welche Zukunftsszenarien tun sich auf? Wie kann der konkrete Ort zu einem Handlungsraum transformiert und eine Neuverhandlung seines Status quo eröffnet werden? Wie kann das gewünschte Ergebnis sichtbar gemacht werden? Wie kann der Ort Impulse für eine konkrete Veränderung erfahren?
Im Rahmen einer sieben-tägigen Klausur wurden sieben ausgewählte Aufträge angenommen und gemeinsam mit den jeweiligen Bürger*innnteams die künstlerischen Interventionen entwickelt. Diese wurden dann an 2 Tagen und den jeweiligen (sieben) Orten in Salzburg realisiert.
>>Details: www.7hoch2.net